Am 17. und 18. November 2025 wurden wir von der Vereinigung Die Gemeinschaft e.V nach Deutschland, nach Berlin, eingeladen. Die Gemeinschaft vereint Akteurinnen und Akteure der Lebensmittelbranche, die sich für eine verantwortungsvolle Wertschöpfungskette einsetzen – gegründet auf gesunden Böden, stabilen Beziehungen und der Wertschätzung handwerklicher Arbeit.
Zwei Tage waren ganz dem Radicchio gewidmet: eine Reise, die uns vom Feld bis in die Küche führte und es uns ermöglichte, sowohl Anbautechniken als auch die vielfältigen gastronomischen Einsatzmöglichkeiten dieses außergewöhnlichen Gemüses zu erkunden. Es war eine einzigartige Gelegenheit, sich mit Produzenten, Köchinnen und Köchen sowie Interessierten auszutauschen und neue Perspektiven auf eine Kulturpflanze zu entdecken, die immer wieder überrascht.

Am 17. November besuchten wir die Felder von Annette (gaertnerei-apfeltraum) und Maria, um die in Deutschland angebaute Radicchio-Sorte Smarties.bio aus erster Hand kennenzulernen. Der Tag wurde durch den Beitrag unseres Kollegen Andrea Ghedina fortgesetzt, der die Anbau- und Samenselektionstechniken für Radicchio vertiefte.
Oft unterschätzt – trotz ihres gastronomischen Wertes und ihrer zentralen Rolle in der Herbst- und Wintersaison – bereichern diese Kulturen die Vielfalt der Ernten und bieten Alternativen zur Monokultur. Sie verlängern die Verfügbarkeit von Gemüse in den kalten Monaten, besonders in Ländern wie Deutschland.

Am 18. November widmete die Vereinigung Die Gemeinschaft eine Veranstaltungsreihe den Bittergemüsen (Chicorée, Radicchio und Endivie) im Restaurant Trio im Zentrum Berlins.
Die Veranstaltung endete mit einem Austausch über Verarbeitung und Zubereitung in der Gastronomie sowie über die Rolle der Bitterkeit in verschiedenen Esskulturen. Wir behandelten verschiedene Methoden und Kombinationen, die Bitterkeit zur Geltung bringen, teilten Küchenerfahrungen und entdeckten gemeinsam Bitterkeit als Genussmoment und kulturelle Ressource – mit Beiträgen der Köchinnen und Köche Jinok Kim-Eicken (Nanum), Vadim Otto Ursus (otto, pluto, Trio), Martin Höfft, Jannis Hassel und Vincent Kraus (Cafe Botanico).